Vor über 40 Jahren habe ich meinen Mann durch die Musik kennengelernt, und zwar im Schulchor des Mozartgymnasiums, damals eine reine Mädchenschule. Glücklicherweise war unsere Chorleiterin sehr findig darin, auch Männerstimmen in den Chor zu holen: Väter, Lehrer, Bekannte wurden eingeladen. Darunter mischten sich dann ein paar junge Herren. Auch Klaus (er war damals schon länger den Domsingknaben entwachsen) kam eines Tages hinzu: Er trat zur Tür herein und mich hat der Blitz getroffen – ja, so ist es gewesen. Mit dem Chor nahmen wir erfolgreich an Wettbewerben teil, hatten Aufführungen mit ersten gemeinsamen solistischen Auftritten auch im Ausland – Belgien, England, Frankreich, Schweiz zum Beispiel. Solche unvergessliche Erlebnisse und Erfahrungen beeinflussen das gesamte Leben!
Immer wieder haben uns engagierte Menschen bei der praktischen Ausübung von Musik gefördert. Da fällt mir auch mein Flötenlehrer ein, der im Schulhaus so häufig „Viva la musica!“ rief und mir die Blockflöte als ernstzunehmendes Musikinstrument näherbrachte. Wir lernten im Lauf der Jahre viele Musikbegeisterte kennen, die sich für andere einsetzten. Dafür bin ich dankbar.
Geheiratet haben Klaus und ich im Jahr 1983. Da wir keine Kinder haben, fragten mein Mann und ich uns irgendwann, wohin unser Erbe einmal fließen sollte. So ist die Idee geboren worden, eine Stiftung zu gründen, um musikalisch begabte junge Menschen zu fördern – so, wie es uns selbst vor vielen Jahren wiederfahren ist. Mein Mann ist 2019 gestorben. Er hat die endgültige Errichtung der Stiftung nicht mehr miterleben können, doch alles geschieht in seinem Sinn.
Auch durch Mitglieder des Tonkünstlerverbandes Würzburg wurden wir früher in unserer musikalischen Entwicklung unterstützt; bis heute bestehen dorthin besondere Beziehungen. Das Singen und instrumentale Musizieren – ob solistisch oder in der Gemeinschaft – ist etwas ganz Besonderes, es verbindet Menschen, sowohl als Ausführende wie auch als Zuhörende.
Der Verband ist ein enger Partner unserer Stiftung. Unser zweiter Partner ist die Hochschule für Musik in Würzburg. Mit beiden sprechen wir jedes Jahr die Förderungen der Stiftung ab – sie reichen von Jugend musiziert über das Festival Kammermusik bis hin zur Jazzabteilung der Hochschule. So geben wir das Gute weiter, das wir selber so reichlich erhalten haben.